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Samstag, 5. Oktober 2024 – 18 Uhr

Andreas Gensch, Bariton
Uwe Maibaum, Orgel
Ka Young Lee, Klavier und Orgel

Jean Langlais (1907-1991)

Prélude au Kyrie, Opus 70

Dimitri Schostakowitsch (1906-1975)

Suite nach Gedichten von Michelangelo Buonarotti für Bass und Klavier, Opus 145

  • Nr. 1  Wahrheit
  • Nr. 6  Dante
  • Nr. 7  An den Verbannten

Uwe Maibaum (*1962)

Improvisation

Johannes Brahms (1833-1897)

Elf Choralvorspiele, Opus post. 122
Nr. 3  O Welt, ich muß dich lassen (Melodie: Heinrich Isaac, Ein Teutscher Liedlein 1539)

Vier ernste Gesänge, Opus 121 (Bearbeitung für Singstimme und Orgel: Andreas Ostheimer)
Nr. 1  Prediger Salomo 3, 18-22
Nr. 2  Prediger Salomo 4, 1-3

Elf Choralvorspiele, Opus post. 122
Nr. 4  Herzlich tut mich erfreuen 

Vier ernste Gesänge, Opus 121 
Nr. 3  Jesus Sirach 41, 1-2
Nr. 4  Korinther 13, 1-3 + 12-13

Robert Schumann (1810-1856)                                        

Studien für den Pedalflügel, Opus 56
Nr. 2  Mit innigem Ausdruck

Olivier Messiaen (1908-1992)

Les Corps Glorieux
VI. Joie et clarté des corps glorieux


SCHOSTAKOWITSCH, aus „Michelangelo-Suite“ Op. 145, 1,6,7
WAHRHEIT
Ein altes Wort, dem Wahrheit innewohnt
ist dieses, Herr: „Wer viel hat, will nicht geben“.
Du hörst nur auf die Schwätzer, und grad eben
hast du den Lügner selbst noch reich belohnt.
Ich diente dir, gab dir mein Schaffen gern
und strahlte deinem Licht mit meinem Leben.
Doch ungerührt ließ dich mein ganzes Streben,
je mehr ich schuf, je mehr stand ich dir fern.
Ich dachte, zu dIr selbst emporzusteigen,
und fand nur hohles Echo im Palast,
wo sonst dein starkes Schwert, des Rechtes Waage.
Der Himmel scheint sich teilnahmslos zu zeigen,
ich starre an des dürren Baumes Ast,
wohl wissend, dass er niemals Früchte trage.
DANTE
Er stieg als Sterblicher vom Himmel. Er
sah in der Hölle finstern Schlund hernieder,
er stand vor Gottes Antlitz, kehrte wieder
und brachte uns das Licht der Wahrheit her.
Ein Stern, von dessen Glanz die Stadt verklärt,
die ihn gebar und die auch mich geboren.
Nichts hat er von der Welt als Dank erkoren,
nur Dank von dir, du kanntest seinen Wert.
Ich spreche hier von Dante, dessen Stern
das Volk in seiner Dummheit so verkannte
und dessen Größe schändlich wies zurück.
Wär´ ich wie er! Sein Los ertrüg´ ich gern,
das seiner Tugend wegen ihn verbannte:
es wäre meines Daseins höchstes Glück.
AN DEN VERBANNTEN
Wir ehren ihn, doch jedes Wort versagt.
Sein starker Glanz hat unsern Blick geblendet.
Den Pöbel tadeln? Solcher Eifer endet,
wenn unser Lob so nichtig und verzagt.
Er stieg hinab und drang zur Hölle vor,
stieg auf zu Gott, der seine Weisheit mehrte:
Doch was ihm selbst der Himmel nicht verwehrte,
vor Dante schloß die Heimatstadt das Tor.
O Stadt, so undankbar! Die Schmach bekenne,
den Sohn gequält zu haben unverwandt.
Muß denn, was groß ist, so erniedrigt werden?
Ein Beispiel nur von tausend ich euch nenne:
Nie ward ein Mann so ungerecht verbannt,
nie hat ein größerer Mensch gelebt auf Erden.


BRAHMS, VIER ERNSTE GESÄNGE
Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh, wie dies stirbt, so stirbt er auch;
und haben alle einerlei Odem; und der Mensch hat nichts mehr, denn das Vieh:
denn alles ist eitel.
Es fährt alles an einen Ort; es ist alles aus Staub gemacht, und wird wieder zu Staub.
Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärts fahre, und der Odem des Viehes unterwärts unter die Erde fahre?
Darum sahe ich, daß nichts bessers ist, denn daß der Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit, denn das ist sein Teil.
Denn wer will ihn dahin bringen, daß er sehe, was nach ihm geschehen wird?
Ich wandte mich und sahe an, alle, die Unrecht leiden unter der Sonne;
Und siehe, da waren Tränen derer, die Unrecht litten und hatten keinen Tröster;
Und die ihnen Unrecht täten, waren zu mächtig, daß sie keinen Tröster haben konnten.
Da lobte ich die Toten, die schon gestorben waren mehr als die Lebendigen, die noch das Leben hatten;
Und der noch nicht ist, ist besser, als alle beide, und des Bösen nicht inne wird, das unter der Sonne geschieht.
O Tod, wie bitter bist du.
Wenn an dich gedenket ein Mensch, der gute Tage und genug hat und ohne Sorge lebet;
und dem es wohl geht in allen Dingen und noch wohl essen mag!
O Tod, wie bitter bist du.
O Tod, wie wohl tust du dem Dürftigen, der da schwach und alt ist,
der in allen Sorgen steckt, und nichts Bessers zu hoffen, noch zu erwarten hat!
O Tod, wie wohl tust du!
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht,
so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also,
daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen
und hätte der Liebe nicht, so wäre mir´s nichts nütze.
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort,
dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich´s stückweise; dann aber werd ich´s erkennen, gleichwie ich erkennet bin.
Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größeste unter ihnen.

Samstag, 28. September 2024 – 18 Uhr

Hubert Hübner, Solms

Präludien und Toccaten aus Barock und Moderne

Arnold Matthias Brunckhorst  (1670 – 1725)

Präludium und Fuge in e-moll

Andreas Kneller (1649 – 1724) 

Präludium in d-moll

Johann Ludwig Krebs (1713 – 1780)                      

Präludium und Fuge in c-moll

Théodore Dubois (1837 – 1924) 

Toccata                           

Aloÿs Claussmann (1850 – 1926) 

Toccatina 

René Vierne (1878 – 1918)

Toccata