1. Startseite
  2. |
  3. Konzerte
  4. |
  5. Orgelmusik online
  6. |
  7. Page 6

Orgelmusik der Woche – 2

Quasimodogeniti – 1. Sonntag nach Ostern

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn,
Jesus Christus, der uns nach seiner großen
Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer
lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung
Jesu Christi von den Toten. (1. Petrus 1,3)

„Bachs Triosonate für den (geplanten) Bach-Gottesdienst im April 2020“

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Sonate II c-moll, BWV 526
Vivace – Largo – Allegro

Der neue Mensch

Der auferstandene Christus trägt die neue Menschheit in sich,
das letzte herrliche Ja Gottes zum neuen Menschen.
Zwar lebt die Menschheit noch im alten,
aber sie ist schon über das Alte hinaus,
zwar lebt sie noch in einer Welt des Todes,
aber sie ist schon über den Tod hinaus,
zwar lebt sie noch in einer Welt der Sünde,
aber sie ist schon über die Sünde hinaus.
Die Nacht ist noch nicht vorüber,
aber es tagt schon.

Dietrich Bonhoeffer

Information: Bach in Sonntagsgottesdiensten 2020

Ka Young Lee spielt 6 Orgelsonaten von Johann Sebastian Bach.

  • 16. Februar: Sonate I Es-Dur, BWV 525
  • 19. April: Sonate II c-moll, BWV 526
  • 21. Juni: Sonate III d-moll, BWV 527
  • 16. August: Sonate IV e-moll, BWV 528
  • 18. Oktober: Sonate V C-Dur, BWV 529
  • 20. Dezember: Sonate VI G-Dur, BWV 530

Orgelmusik der Woche – 1

Wochenspruch für Ostersonntag

Christus spricht: Ich war tot, und siehe,
ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
und habe die Schlüssel des Todes
und der Hölle (Offenbarung 1, 18)

Passion – Ostern – Triumph!

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

  • Herr Gott, nun schleuß den Himmel auf, BWV 617

EG 113 O Tod, wo ist dein Stachel nun

  • Christ ist erstanden, BWV 627

EG 99 Christ ist erstanden

Louis Vierne (1870-1937)

  • 1ère Symphonie op. 14
  • VI. Final

J.S. Bach

  • Wenn wir in höchsten Nöten sein, BWV 641

WER BIN ICH

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich träte aus meiner Zelle
gelassen und heiter und fest
wie ein Gutsherr aus seinem Schloß.

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich spräche mit meinen Bewachern
frei und freundlich und klar,
als hätte ich zu gebieten.

Wer bin ich? Sie sagen mir auch,
ich trüge die Tage des Unglücks
gleichmütig, lächelnd und stolz,
wie einer, der Siegen gewohnt ist.

Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?
Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,
umgetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,
matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?

Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer?
Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?

Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!

Dietrich Bonhoeffer
vor 75 Jahren, am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet