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Samstag, 15. April 2017 – 18 Uhr

Passionslieder für Singstimme und Orgel

Claudia Mahner, Sopran & Martin Forciniti, Orgel

Max Reger (1873-1916)

Zwei Geistliche Gesänge op. 19

  1. In Todesängsten hängst du da
  2. Doch du ließest ihn im Grabe nicht

Improvisation I – Leiden

Hugo Wolf (1860-1903)

Zwei Lieder aus dem Spanischen Liederbuch
(für Singstimme und Orgel bearbeitet von Max Reger)

  1. Wunden trägst du, mein Geliebter
  2. Herr, was trägt der Boden hier

Improvisation II – Sterben

Hugo Wolf

(für Singstimme und Orgel bearbeitet von Max Reger)

  1. Charwoche (Mörike) O Woche, Zeugin heiliger Beschwerde
  2. Wo find ich Trost (Mörike)

Improvisation III – Begraben

Sigfrid Karg-Elert

  1. Herr Gott, gib Last, op. 97, Nr. 3
  2. Selig sind die da Leid tragen
    aus „Tröstungen“ op. 47
    (Fassung für Singstimme und Orgel von Boris Hellmers-Spethmann)

Konzert am 8. April 2017

PERGOLESI • STABAT MATER

Stabat mater dolorosa, Cujus animam gementem, O quam tristis et afflicta, Quae moerebat et dolebat, Quis est homo, Vidit suum dulcem natum, Eja mater fons amoris, Fac ut ardeat cor meum, Sancta mater istud agas, Fac ut portem Christi mortem, Inflammatus et accensus, Quando corpus morietur, Amen!

Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) schrieb 1736 sein letztes Werk, das »Stabat mater«, unter dem Eindruck der Tuberkulose, an welcher er im Alter von nur 26 Jahren verstarb. »Stabat mater« – das Requiem der Muttergottes für ihren gekreuzigten Sohn – schildert in stark emotionalen Worten die Passionsgeschichte aus der Sicht Marias, zeigt ihr Leiden am Fuß des Kreuzes und lässt uns an ihrem Schmerz teilhaben. Der bittersüße melodische Gesang verwandelt sie in eine menschliche Figur und lässt ihren mittelalterlichen Charakter, der sie zum Mysterium macht, vergessen. Und so prägen eine direkte, starke Empfindsamkeit und eine galante Schlichtheit dieses in Todesnähe entstandene Werk.

Stabat mater war im 18. Jahrhundert das am häufigsten gedruckte Musikstück und hat zahlreiche Bearbeitungen erfahren (darunter 1781 eine Übersetzung von Christoph Martin Wieland).[1] Johann Sebastian Bach etwa adaptierte es durch Unterlegung eines neuen Textes nach Psalm 51 (Tilge, Höchster, meine Sünden, BWV 1083) für den evangelischen Gottesdienst, Georg Joseph Vogler analysierte und „verbesserte“ das Werk in seiner Kurpfälzischen Tonschule (1778–1781), und Antonio Salieri und Franz Xaver Süßmayr erstellten Ende des 18. Jahrhunderts für die Wiener Hofkapelle eine reicher instrumentierte Version mit vierstimmigem Chor, die 1843 noch einmal von Otto Nicolai überarbeitet wurde.

Die originale Fassung für zwei Solostimmen (Sopran und Alt), hat sich erst im Zuge der Alte-Musik-Bewegung wieder durchgesetzt.

Hermann Wilhelmi interpretiert Toccaten, Fantasien und Choralbearbeitungen für Orgel von Johann Pachelbel (1653-1706)